Ein Riss in der Bremsleitung ist kein harmloser Defekt, sondern ein ernstes Sicherheitsproblem. Reißt die Bremsleitung ab, entweicht die Bremsflüssigkeit oder Luftdruck ungehindert, und die Bremsanlage verliert ihre Wirkung. Das Fahrzeug kann dadurch nicht mehr kontrolliert abbremsen, was im Straßenverkehr zu gefährlichen Situationen führt.
Wer die Anzeichen kennt, kann rechtzeitig reagieren. Ein schwammiges Pedalgefühl, verlängerte Bremswege oder sichtbare Flüssigkeitsspuren deuten auf ein Problem hin. In solchen Momenten zählt jede Sekunde, denn der Zustand der Bremsleitung entscheidet über Sicherheit und Kontrolle.
Dieser Beitrag zeigt, was beim Abriss der Bremsleitung tatsächlich passiert, welche Ursachen dahinterstecken und wie sich das Risiko durch Wartung und schnelle Maßnahmen deutlich verringern lässt.
Was passiert, wenn die Bremsleitung abreißt?
Ein Abriss der Bremsleitung führt zu einem unmittelbaren Druckverlust im Bremssystem, wodurch die Bremsflüssigkeit austritt und die Bremswirkung stark nachlässt oder vollständig ausfällt. Dies beeinträchtigt die Fahrsicherheit erheblich und kann zu gefährlichen Situationen im Straßenverkehr führen.
Direkte Auswirkungen auf das Bremssystem
Reißt eine Bremsleitung, entweicht die Bremsflüssigkeit aus dem geschlossenen Hydrauliksystem. Dadurch kann der erforderliche Druck nicht mehr aufgebaut werden, um die Bremskolben in den Radbremsen zu betätigen.
In Fahrzeugen mit diagonal getrennter Bremskreisaufteilung bleibt oft nur ein Teil der Bremsanlage funktionsfähig. Das bedeutet, dass beispielsweise nur ein vorderes und ein hinteres Rad noch bremsen. Die Bremsleistung sinkt dadurch deutlich.
Ein plötzlicher Druckabfall macht sich meist durch ein „weiches“ oder ganz durchfallendes Bremspedal bemerkbar. Moderne Fahrzeuge zeigen zusätzlich eine Warnleuchte im Armaturenbrett an, die auf den Bremsflüssigkeitsverlust hinweist.
| Anzeichen | Beschreibung |
|---|---|
| Bremspedal sinkt durch | Kein hydraulischer Druck mehr vorhanden |
| Bremsflüssigkeit tritt aus | Sichtbare Leckage unter dem Fahrzeug |
| Warnleuchte aktiv | Signalisiert Druckverlust im System |
Verlust der Bremskraft
Der Verlust der Bremskraft tritt sofort nach dem Abriss auf. Ohne ausreichende Bremsflüssigkeit kann der Fahrer den Bremsdruck nicht mehr gezielt aufbauen. Das Fahrzeug reagiert verzögert oder gar nicht auf das Betätigen des Bremspedals.
Bei Fahrzeugen mit zwei Bremskreisen bleibt oft eine Teilbremswirkung erhalten, doch sie reicht nicht aus, um das Fahrzeug sicher zum Stillstand zu bringen. Besonders bei höheren Geschwindigkeiten verlängert sich der Bremsweg erheblich.
In dieser Situation sollte der Fahrer ruhig bleiben und Motorbremse sowie Handbremse kontrolliert einsetzen. Ein abruptes Ziehen der Handbremse kann jedoch zum Blockieren der Hinterräder führen, weshalb vorsichtiges Vorgehen entscheidend ist.
Gefahren für Fahrer und Mitfahrer
Ein Abriss der Bremsleitung stellt ein akutes Sicherheitsrisiko dar. Der Fahrer verliert die Kontrolle über die Verzögerung des Fahrzeugs, was besonders in Kurven, an Kreuzungen oder bei Gefällen gefährlich ist.
Bei starkem Bremsflüssigkeitsaustritt kann der Bremsdruck in allen Rädern vollständig zusammenbrechen. In diesem Fall besteht ein erhebliches Unfallrisiko, insbesondere im Stadtverkehr oder auf Autobahnen.
Mitfahrer sind ebenso gefährdet, da der Aufprall bei unzureichender Bremswirkung schwerwiegende Verletzungen verursachen kann. Fahrzeuge hinter dem betroffenen Auto haben oft keine Zeit zu reagieren, was Auffahrunfälle begünstigt.
Regelmäßige Kontrolle und Wartung der Bremsleitungen reduziert dieses Risiko deutlich. Korrosionsschutz, rechtzeitiger Austausch beschädigter Leitungen und die Verwendung geeigneter Materialien tragen wesentlich zur Fahrsicherheit bei.
Symptome und Anzeichen eines Abrisses der Bremsleitung
Ein Abriss der Bremsleitung zeigt sich meist unmittelbar durch technische Veränderungen im Bremsverhalten. Fahrer bemerken oft eine schwammige Pedalreaktion, sichtbare Flüssigkeitsspuren oder Warnsignale im Cockpit, die auf einen Druckverlust im System hinweisen.
Plötzlicher Druckverlust im Bremspedal
Ein deutliches Anzeichen ist ein plötzlicher Verlust des Pedaldrucks. Beim Betätigen des Bremspedals sinkt dieses ungewöhnlich weit nach unten, ohne dass die Bremswirkung einsetzt. Das Pedal fühlt sich weich oder schwammig an, weil der hydraulische Druck nicht mehr aufgebaut wird.
In vielen Fällen tritt dieser Effekt sofort nach dem Abriss auf. Der Fahrer muss deutlich stärker drücken, um überhaupt eine Reaktion zu spüren. Bei vollständigem Druckverlust kann das Fahrzeug nur noch mit der Handbremse oder durch Motorbremsung verlangsamt werden.
Ein Vergleich hilft:
| Zustand | Pedalgefühl | Bremswirkung |
|---|---|---|
| Intaktes System | Fester Widerstand | Normal |
| Leitung abgerissen | Weich, sinkt ab | Stark reduziert oder keine |
Diese Veränderung ist ein kritisches Warnsignal und sollte das Fahrzeug sofort außer Betrieb setzen.
Bremsflüssigkeit tritt aus
Ein weiteres typisches Symptom ist sichtbarer Austritt von Bremsflüssigkeit. Nach einem Leitungsschaden sammelt sich Flüssigkeit meist unter dem Fahrzeug, häufig in der Nähe der Hinterachse oder unter den Leitungsanschlüssen.
Die austretende Flüssigkeit ist hell bis bernsteinfarben und besitzt einen leicht öligen Geruch. Schon kleine Mengen können auf einen ernsten Defekt hinweisen. Da Bremsflüssigkeit hygroskopisch ist, zieht sie Feuchtigkeit aus der Luft an und kann den Korrosionsprozess an Metallteilen beschleunigen.
Fahrer sollten auf folgende Punkte achten:
- Feuchte Stellen an Bremsleitungen oder Anschlüssen
- Sinkender Stand im Bremsflüssigkeitsbehälter
- Flüssigkeitsspuren auf Reifeninnenseiten oder am Unterboden
Ein solcher Verlust mindert die Bremsleistung erheblich und kann zu einem vollständigen Systemausfall führen.
Warnleuchten im Cockpit
Moderne Fahrzeuge erkennen Druckabfälle im Bremssystem über Sensoren. Bei einem Abriss der Leitung aktiviert sich meist die Bremswarnleuchte oder das ABS-Symbol im Cockpit. Diese Anzeigen leuchten dauerhaft oder blinken, je nach Fahrzeugmodell und Ausmaß des Schadens.
Die Warnleuchte signalisiert, dass der Hydraulikdruck ungleichmäßig oder zu niedrig ist. In Kombination mit einem schwachen Pedalgefühl ist dies ein eindeutiger Hinweis auf einen Leitungsdefekt.
Manche Fahrzeuge speichern zusätzlich einen Fehlercode im Steuergerät, der bei einer Diagnose ausgelesen werden kann. Fahrer sollten das Auto bei aufleuchtender Bremswarnung nicht weiterbewegen, sondern sicher anhalten und eine Werkstatt verständigen.
Ursachen für das Abreißen einer Bremsleitung
Eine Bremsleitung kann durch Alterung, äußere Einflüsse oder Montagefehler geschwächt werden. Entscheidend sind Korrosion, mechanische Belastung und unsachgemäße Installation, da sie die strukturelle Integrität des Leitungsnetzes direkt beeinflussen.
Korrosion und Materialermüdung
Korrosion zählt zu den häufigsten Ursachen für das Versagen einer Bremsleitung. Feuchtigkeit, Streusalz und Schmutz greifen das Metall an und führen zu Rostbildung, besonders an Übergängen und Halterungen. Mit der Zeit entstehen feine Risse oder Materialabtrag, die den Querschnitt schwächen.
Auch Materialermüdung spielt eine Rolle. Durch ständige Druckwechsel im Bremssystem und Vibrationen während der Fahrt entstehen mikroskopische Spannungsrisse. Diese können sich ausbreiten und die Leitung im Laufe der Jahre spröde machen.
Besonders gefährdet sind Stahlleitungen, die nicht ausreichend mit Korrosionsschutz versehen sind. Regelmäßige Sichtprüfungen und das Auftragen von Schutzmitteln verlängern die Lebensdauer deutlich.
| Einflussfaktor | Wirkung auf Material | Typische Folge |
|---|---|---|
| Feuchtigkeit & Salz | Rostbildung | Wandstärkenverlust |
| Alterung | Versprödung | Rissbildung |
| Druckzyklen | Spannungsrisse | Materialermüdung |
Mechanische Beschädigungen
Mechanische Einwirkungen entstehen häufig durch Steinschlag, Bodenkontakt oder falsche Befestigung. Eine Leitung, die zu nah an beweglichen Teilen oder der Karosserie verläuft, kann scheuern und dadurch beschädigt werden.
Auch Offroad-Fahrten oder Unfälle führen oft zu Verformungen oder Quetschungen. Selbst kleine Dellen können den Innendruck ungleichmäßig verteilen und langfristig zum Bruch führen.
Werkstätten achten darauf, dass Bremsleitungen freigängig und spannungsfrei verlegt sind. Wird eine Leitung dagegen unter Zug oder Druck montiert, erhöht sich die Gefahr eines späteren Abreißens erheblich.
Wichtiger Hinweis: Schon eine geringfügig eingedrückte Leitung kann die Bremsflüssigkeit blockieren oder Undichtigkeiten verursachen, was die Bremsleistung stark beeinträchtigt.
Fehlerhafte Montage
Fehler bei der Montage entstehen häufig durch unsachgemäßes Biegen, falsche Verschraubungen oder unpassende Ersatzteile. Wird eine Leitung zu stark gebogen, entstehen innere Spannungen, die sich bei Belastung lösen und zum Riss führen können.
Ein weiteres Problem sind nicht korrekt angezogene Verbindungen. Zu fest angezogene Verschraubungen beschädigen die Dichtflächen, während zu lose montierte Anschlüsse Undichtigkeiten oder Bewegungen während des Betriebs zulassen.
Bei Reparaturen sollten ausschließlich zugelassene Materialien und Werkzeuge verwendet werden. Improvisierte Anpassungen oder das Wiederverwenden alter Dichtungen erhöhen das Risiko eines Versagens deutlich.
Fachgerechte Montage stellt sicher, dass die Leitung weder verdreht noch unter Spannung steht. Nur so bleibt die Bremsleitung dauerhaft dicht und mechanisch stabil.
Sicherheitsrisiken und Unfallgefahr
Ein Riss in der Bremsleitung führt zu einem deutlichen Druckverlust im Bremssystem. Dadurch sinkt die Bremsleistung, was das Fahrzeug instabil macht und das Risiko eines Unfalls erheblich erhöht.
Verlängerter Bremsweg
Wenn die Bremsleitung beschädigt ist, kann Bremsflüssigkeit oder Luft in das System gelangen. Der notwendige Druck zum Betätigen der Bremsen nimmt ab. Dadurch reagiert das Bremspedal schwammig und der Fahrer muss stärker treten, um dieselbe Wirkung zu erzielen.
Ein längerer Bremsweg entsteht vor allem bei teilweisem Druckverlust. Das Fahrzeug benötigt mehr Strecke, um vollständig zum Stillstand zu kommen. Besonders bei hohen Geschwindigkeiten oder nasser Fahrbahn kann das kritisch werden.
Typische Anzeichen:
- Nachlassende Bremswirkung
- Ungewöhnlich weiches Pedalgefühl
- Warnleuchte für Bremsdruck
In dieser Situation sollte das Fahrzeug sofort angehalten und nicht weitergefahren werden. Eine Weiterfahrt gefährdet sowohl Fahrer als auch andere Verkehrsteilnehmer, da die Kontrolle über das Fahrzeug eingeschränkt ist.
Totalausfall der Bremse
Reißt die Bremsleitung vollständig, versagt das gesamte Hydrauliksystem. Beim Betätigen des Pedals baut sich kein Druck mehr auf, und das Fahrzeug kann nicht mehr abgebremst werden.
In solchen Fällen bleibt nur das Nutzen der Motorbremse und der Handbremse. Der Fahrer sollte den Gang herunterschalten, um die Geschwindigkeit zu verringern, und die Handbremse vorsichtig betätigen, um ein Blockieren der Räder zu vermeiden.
Ein Totalausfall tritt häufiger bei Korrosion, Materialermüdung oder unsachgemäßer Wartung auf. Regelmäßige Inspektionen der Leitungen und Anschlüsse verhindern solche Defekte.
| Risikoquelle | Mögliche Folge |
|---|---|
| Korrosion durch Streusalz | Leitungsbruch |
| Mechanische Beschädigung | Druckverlust |
| Fehlende Wartung | Totalausfall |
Sobald Anzeichen eines Bremsversagens auftreten, muss das Fahrzeug umgehend in einer Werkstatt überprüft werden.
Sofortmaßnahmen bei abgerissener Bremsleitung
Ein Abriss der Bremsleitung führt zu einem plötzlichen Verlust des Bremsdrucks. In dieser Situation zählt besonnenes Handeln, um das Fahrzeug zu kontrollieren und sicher zum Stillstand zu bringen.
Richtiges Verhalten im Notfall
Wenn die Bremse unerwartet versagt, darf der Fahrer nicht in Panik geraten. Ruhiges und kontrolliertes Verhalten ist entscheidend, um die verbleibende Fahrzeugkontrolle zu nutzen.
Zunächst sollte geprüft werden, ob Restbremsdruck vorhanden ist. Bei teilweisem Druckverlust kann das wiederholte, vorsichtige Betätigen des Bremspedals den Druck kurzfristig erhöhen. Das ermöglicht eine begrenzte Verzögerung, bis das Fahrzeug langsamer wird.
Ist kein Druck mehr spürbar, muss der Fahrer Motorbremse und Handbremse einsetzen. Dabei sollte die Handbremse langsam und gleichmäßig angezogen werden, um ein Blockieren der Hinterräder zu vermeiden.
Wenn möglich, sollte der Fahrer Warnblinkanlage einschalten und den Verkehr hinter sich frühzeitig warnen. Eine ruhige Fahrweise und klare Spurhaltung helfen, Zusammenstöße zu verhindern.
Fahrzeug sicher zum Stillstand bringen
Das Fahrzeug sollte auf einer möglichst geraden Strecke abgebremst werden. Kurven oder Gefälle erhöhen das Risiko des Kontrollverlusts, da die Bremswirkung ungleichmäßig verteilt ist.
Bei Fahrzeugen mit Schaltgetriebe kann das Herunterschalten der Gänge die Geschwindigkeit schrittweise verringern. Automatikfahrzeuge können in den niedrigsten Gang (z. B. „L“ oder „2“) geschaltet werden, um die Motorbremse zu nutzen.
Wenn der Wagen langsamer wird, sollte der Fahrer eine freie Auslaufzone ansteuern – etwa den Seitenstreifen, eine Wiese oder einen Notstreifen.
Nach dem Stillstand ist das Fahrzeug zu sichern: Motor abstellen, Warnweste anlegen und Warndreieck aufstellen. Anschließend darf die Fahrt nicht fortgesetzt werden, bis die Bremsleitung fachgerecht repariert wurde.
Langfristige Folgen und Schäden
Ein Riss oder Bruch der Bremsleitung führt nicht nur zu einem unmittelbaren Sicherheitsrisiko, sondern kann auch dauerhafte technische und finanzielle Folgen verursachen. Schäden an angrenzenden Komponenten, Korrosion und erhöhter Reparaturaufwand sind häufige Konsequenzen, wenn die Leitung nicht rechtzeitig ersetzt wird.
Folgeschäden am Fahrzeug
Wenn Bremsflüssigkeit ungehindert austritt, gelangt sie oft auf Karosserieteile oder Gummikomponenten. Diese Flüssigkeit ist hygroskopisch und kann Metallteile korrodieren oder Gummidichtungen aufquellen lassen. Dadurch entstehen zusätzliche Schäden an Bremszylindern, Halterungen oder Leitungsanschlüssen.
Bleibt die Undichtigkeit unbeachtet, kann Luft in das Bremssystem eindringen. Das führt zu einem schwammigen Pedalgefühl und verringert die Bremsleistung dauerhaft. In manchen Fällen müssen dann auch Bremssättel oder Hauptbremszylinder ersetzt werden.
Eine beschädigte Bremsleitung kann außerdem den TÜV-Prüfbericht negativ beeinflussen. Unsachgemäße Reparaturen oder sichtbare Rostspuren gelten als erheblicher Mangel, was zur Stilllegung des Fahrzeugs führen kann.
Reparaturkosten und Aufwand
Die Kosten hängen stark von Fahrzeugtyp, Leitungsverlauf und Material ab. Stahlleitungen sind günstiger, aber anfälliger für Rost, während Kupfer-Nickel-Leitungen teurer, jedoch langlebiger sind.
In einer Werkstatt umfasst die Reparatur meist:
- Ablassen der Bremsflüssigkeit
- Demontage der beschädigten Leitung
- Anfertigung und Einbau einer neuen Leitung
- Entlüften des Bremssystems
Der Arbeitsaufwand liegt häufig zwischen 1,5 und 3 Stunden, abhängig von der Zugänglichkeit. Material und Arbeitszeit ergeben zusammen meist Kosten zwischen 200 € und 500 €. Wird zusätzlich Korrosion an Halterungen oder Bremszylindern festgestellt, kann der Betrag deutlich steigen.
Prävention und regelmäßige Wartung
Regelmäßige Pflege und sachgerechte Wartung verlängern die Lebensdauer der Bremsleitungen und verhindern gefährliche Ausfälle. Entscheidend sind feste Prüfintervalle, eine gründliche Sichtkontrolle und der rechtzeitige Austausch beschädigter Leitungen.
Wartungsintervalle beachten
Fahrzeughersteller geben meist Prüfintervalle von 12 bis 24 Monaten für das Bremssystem vor. In Regionen mit starkem Winterbetrieb oder häufigem Kontakt mit Streusalz empfiehlt sich eine Kontrolle nach jeder Wintersaison.
Rost, Schmutz und Feuchtigkeit setzen den Leitungen zu. Besonders Stahlleitungen neigen bei Vernachlässigung zur Korrosion. Eine regelmäßige Reinigung der Unterbodenbereiche hilft, Ablagerungen zu vermeiden.
Werkstätten führen bei der Hauptuntersuchung eine Sichtprüfung der Bremsleitungen durch. Fahrer sollten jedoch auch zwischen den Terminen auf Anzeichen wie feuchte Stellen, Rost oder Bremsflüssigkeitsverlust achten. Frühzeitiges Handeln verhindert teure Reparaturen und erhöht die Fahrsicherheit.
Kontrolle der Bremsleitungen
Bei jeder Inspektion sollten die Leitungen visuell und haptisch geprüft werden. Dabei achtet man auf Risse, Aufquellungen, Scheuerstellen und Rostbefall. Ein einfacher Test besteht darin, die Leitungen leicht abzuwischen – tritt Flüssigkeit aus, liegt ein Leck vor.
Auch die Befestigungspunkte und Halterungen verdienen Aufmerksamkeit. Lose Schellen oder Kontakt mit beweglichen Teilen können zu Reibungsschäden führen. Kunststoffummantelte Leitungen dürfen keine Blasen oder Verfärbungen zeigen.
Ein kurzer Überblick typischer Schadstellen:
| Bereich | Häufige Ursache | Prüfhäufigkeit |
|---|---|---|
| Unterboden | Streusalz, Feuchtigkeit | halbjährlich |
| Radhaus | Steinschlag, Schmutz | jährlich |
| Übergänge zu Bremsschläuchen | Materialermüdung | bei jedem Bremsflüssigkeitswechsel |
Fachgerechter Austausch
Beschädigte oder stark korrodierte Bremsleitungen müssen sofort ersetzt werden. Provisorische Reparaturen mit Klebeband oder Dichtmitteln sind unzulässig und gefährden die Verkehrssicherheit.
Der Austausch sollte ausschließlich durch eine Fachwerkstatt erfolgen. Dort werden Leitungen mit passendem Rohrmaterial, korrekten Bördelungen und neuen Dichtungen montiert. Nach dem Einbau erfolgt das Entlüften des Bremssystems, um Luftblasen zu vermeiden.
Werkstätten dokumentieren den Austausch im Serviceheft. Fahrer profitieren von einer nachvollziehbaren Wartungshistorie, die bei späteren Prüfungen oder einem Fahrzeugverkauf von Vorteil ist.
Rechtliche Konsequenzen bei defekter Bremsleitung
Ein Fahrzeug mit defekter Bremsleitung stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Nach § 41 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) müssen alle Fahrzeuge über funktionierende Bremsanlagen verfügen. Wird diese Vorschrift missachtet, gilt das Fahrzeug als nicht verkehrssicher.
Mögliche rechtliche Folgen:
| Verstoß | Mögliche Konsequenz |
|---|---|
| Fahren mit erkennbar defekter Bremsanlage | Bußgeld, Punkte in Flensburg |
| Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer | Straftat nach § 315c StGB |
| Unfall durch Bremsversagen | Geldstrafe oder Freiheitsstrafe, Verlust des Versicherungsschutzes |
Wenn die Bremsleitung reißt und der Fahrer weiterfährt, kann dies als fahrlässige Gefährdung des Straßenverkehrs gewertet werden. In schweren Fällen droht eine strafrechtliche Verfolgung.
Auch ohne Unfall kann bereits das Fahren mit mangelhafter Bremsanlage zu einem Bußgeld führen. Wird bei der Hauptuntersuchung eine beschädigte Leitung festgestellt, gilt dies als erheblicher Mangel, und die Plakette wird verweigert.
Versicherungen können im Schadenfall die Leistung kürzen oder verweigern, wenn der Defekt bekannt war und nicht behoben wurde. Daher ist es rechtlich und finanziell ratsam, bereits bei ersten Anzeichen einer Undichtigkeit sofort eine Werkstatt aufzusuchen.
Häufig gestellte Fragen
Ein Riss in der Bremsleitung führt zu einem plötzlichen Druckverlust im Bremssystem, wodurch die Bremswirkung stark nachlässt oder ganz ausfällt. Regelmäßige Kontrolle, sachgerechte Wartung und schnelles Handeln bei ersten Anzeichen verhindern schwerwiegende Folgen und sichern die Fahrzeugsicherheit.
Welche Anzeichen deuten auf einen Defekt der Bremsleitung hin?
Typische Hinweise sind ein weicher oder nachlassender Bremspedaldruck, verlängerte Bremswege und austretende Bremsflüssigkeit unter dem Fahrzeug. Auch Rostspuren, feuchte Stellen an Leitungen oder eine aufleuchtende Bremswarnleuchte deuten auf Undichtigkeiten hin.
Wie verhält man sich bei einem plötzlichen Bremsausfall während der Fahrt?
Der Fahrer sollte sofort die Kupplung treten, in einen niedrigeren Gang schalten und die Handbremse vorsichtig dosiert verwenden. Warnblinker aktivieren und das Fahrzeug kontrolliert ausrollen lassen. Wenn möglich, das Auto auf den Seitenstreifen oder einen sicheren Bereich lenken.
Was sind die Ursachen für das Reißen einer Bremsleitung?
Korrosion durch Feuchtigkeit und Streusalz ist die häufigste Ursache. Mechanische Beschädigungen, Materialermüdung oder unsachgemäße Reparaturen können ebenfalls zum Bruch führen. Bei älteren Fahrzeugen steigt das Risiko durch Alterungsprozesse der Leitungen.
Welche Schritte sollten unmittelbar nach einem Bremsleitungsschaden eingeleitet werden?
Das Fahrzeug darf nicht weitergefahren werden. Es sollte abgeschleppt und in einer Fachwerkstatt überprüft werden. Die defekte Leitung muss ersetzt und das Bremssystem entlüftet werden, bevor das Auto wieder in Betrieb geht.
Wie kann man vorbeugend Bremsleitungsprobleme erkennen und vermeiden?
Regelmäßige Sichtkontrollen auf Rost, Risse oder Feuchtigkeit helfen, Schäden frühzeitig zu erkennen. Eine gründliche Reinigung der Unterseite und der Leitungen nach dem Winter reduziert Korrosionsrisiken. Fachgerechte Montage und hochwertige Ersatzteile verlängern die Lebensdauer.
In welchen Intervallen sollten Bremsleitungen gewartet oder ausgetauscht werden?
Die Inspektionsintervalle richten sich nach den Herstellerangaben im Wartungsplan. In der Regel empfiehlt sich eine Kontrolle alle zwei Jahre im Rahmen der Hauptuntersuchung. Bei sichtbaren Schäden oder Undichtigkeiten ist ein sofortiger Austausch erforderlich.